PEACHES & DIESEL

3 November 2007 - Geisterstunde bei Kurt

Kurt ist so ein Freund bei dem ich nie so genau weiss, ob er nicht doch Urs oder Hugo heisst. Er hat's mir eigentlich so ein paar Mal versucht zu erklären, er ist ja finally Dachdecker oder soigs, der Gute. Aber am Schlussig verstand ich halt doch immer nur wieder bloss Sepp. Nun, das Komische ist, dass er auch nicht so recht weiss, wie ich denn namse und das verrate ich jetzt natürlich hier nicht, obwohl oder gerade weil ich Otto und Emil heisse. Kurz: Kurt, also Hugo, hat gemeint, dass die Realität zwar Recht hätte, die Phantasie sich aber nicht täuschen täte. Da habe ich erwidert, dass demsfalls irgendswie das Rad meines Geistes still stände und sollte es sich drehen, dann immer nur nach beiden Seiten gleichzeitig. Urs, also Hugo, verstand zwar im Moment nur Fahrrad, meinte dann aber: ja, Dreirad sei so schlecht auch nitter, denn finally sei alles wegen allem anderen anderst und es bleibe sowieso alles auf eine anderere Art gleich, also gleich anders anderst. - Soll er Recht behalten, so zur Abwexlung, der liebe Sepp, also Kurt. Kurzes Glück kann eh jeder. Und für mein Glück braucht's heute abend mindestens einen langen Apfelstrudel.
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2 November 2007 - Gatierf und Nosnibor

Eigentlich kann ich ja ein paar fremde Fremdsprachen. Trotzdem aber fremdelte es mich heute ein wenig in meiner Fremde, erst noch in einer fremden Abteilung, umgeben von mir fremden Leuten. Das alles, obwohl ja die Sonne just so vertraut und heimelig, also unfremd, scheint, wie famos im fremden Mai des näxten fremden Jahres. Ich dachte, ja verdachte und verdächtigte die ganze Zeit über: Wieso verstehe ich das und dies jetzt so miss und entfremdet, dass ich mir prömptens wieder selber fremd und verdächtig werde und in einer anderen Fremde lande und erst noch in einem fremden Flugzeug, dass es schon fast wieder vertraut, heimelig und lustig ist? Müsste ich am Endsen etwa eine e i g e n e Sprache erfinden, oder gar gar nicht mehr mit mir selber sprechen, um wenigstens nicht mich zu verstehen miss? Oder soll ich gleich alles von rechts nach links schreiben, vom Links- zum Rechtshänder werden, meine beiden Ohren vertauschen, um besser zu sehen, meine beiden Augen, um besser zu hören und meinen ellenlangen Namen verkehrtrum schreiben? "Freitag" wäre dann "Gatierf" und "Robinson" dannigs "Nosnibor". Gefällt mir eigentlich ganz gut soweit, tönt vertraut, heimelig und arabisch genug. Mein Herz aber, verdächtige ich aufs herzlichste, ist auf dem r e c h t e n, also linken Fleck. Obwohl, fremd ist auch das mir, denn gesehen hab ich's ja noch nie, aber pochen tut's ganz verliebigts. - Oh und Ah und Ach und Weh, da ist ja der Herr Häuptling wieder. 'S wird mir gleich vertrauter und heimeliger ums Herz, denn verstehen tu ich den eh nie und der kann mir liebenswürdigerweise gerne fremd bleiben wie ich ihm. Aber sonst verstehen wir uns prächtig wie der Sonnenschein.
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1 November 2007 - Mattscheibe

Gut, also schlecht, ja schlimmschlecht sogar, dann trag ich halt gleich alle Novembertage in mir, so launts mich launig heute grauig nach einer grauen Laune. Nicht mal in der "NZZ" stand, dass ich mich so plump und krump fühlen würde wie ein gammeliger Käse. Und ja, also nein: die Kopfwehtablette wirkt auch nitter, diese blöde Zicke von Zecke! - Ich bin eben auf allen meinen diesen Vieren wie ein Lama zum Laptop gekrochen, hab ihn sanft gestreichelt, geküsst, geschüttelt, gerüttelt, umärmelt und am Ends aller Endse gefleht: "Sag was, tu was, sprich mit mir, sing mir ein Liedle, mach ein bissel Musi, sei lieb zu mir, gib mir Alles und zwar sofort gleich jetzt nun, wärme mich, sei mein Dudelsack und meine Himmelsharfe, gib mir Magenbrot und Marzipan, sei meine Hanny im Glück oder wenigstens der dritte der Drei Könige, also der mit der grossen Kohle!" - Aber Nix von Nix, nitter mal Schatten vons! - Ich wärm mich jetzt halt so von wegens Lustigs an einer kaputtsken Taschenlampe, die mal rot, mal grün und mal überhaupt nicht blinkt und trag die auch auf meiner Brust über meinem Novemberherze wie eine Whiskeywärmeflasche. - Ach, dann zähl ich halt wie ein Eskimo seine 100 Schneefarben meine 100 grauen Nebelfarben.



P.S.
Ebenst habe ich mich bei Kaffee und Gyppffälli tubelilustig verschluckt. Es geht mir schon viel viel besserer!
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31 October 2007 - Aus der Villa Kunterbunt

Ungewohnterweisigs öffnete ich morgens diesigs meinen Briefkasten, um zu sehen, ob auch Nichts drin sei. Da war aber auch prompt ein Brief vom Pöstler, der besagte, dass er heutigs nicht käme, dass es also heutiges keine Post geben würde. Das hat mich insofern beunruhigt, als gestrigs abigs die Buntwäsche schwarzweiss aus der Waschmaschine herauswusch. Nun, zu allem diesems hatte ich nächtens geschtern schönerweis ein langes und nettes Telefons mit einer alten lieben Freundin aus Übersee des Bodensees. Ich klagte ihr mein Leid auf Suahili, sie sang mir ihr Lied auf Tamili. Die Dingse wären so, meinte ich. Aber auch soso, antwortete sie. Vielleicht drumrum, grunzte ich. Ganz entschieden andersrum, zischte sie. Dann halt genauso, polterte ich. Ebenso verkehrtso, giftete sie. Dann schau trau wem, äxte ich. Dann hau schlag wen, bäxte sie. Aber gelacht und geätscht haben wir durch den Draht und zwischen den Zeilen, dass ich gedacht hab: morgen, also heute, schreib ich der Lieben einen Brief, werf den in meinen Briefkasten und telefonier dem Pöstler, er solle schauen kommen, dass Etwas drin ist in meinem Briefkasten. So ungefähr ist's mit der Liebe: Nichts ist drin, bevor man nicht was innen tut. Mit Glück kommt's bunt raus.
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30 October 2007 - Dominik Dachs und Nikki Tikki

Bei diesigem bengalischen Regenschöwermix heutiges, kann ich nicht anderst, als an meinen Berserkerfreund denken. Er hat so Herzrasselfrostklopfpängxe von wegens Liebeswhiskeygroggyx letztens. Aber deftigst und klumpigst. Also, Du Kanakke! Piggyschwein und Kermitkismet extraix für Dich, Mikki Nönö Tikki!


Es ist was es ist

Es ist Unsinn
Sagt die Vernunft.
Es ist was es ist
Sagt die Liebe.

Es ist Unglück
Sagt die Berechnung.
Es ist nichts als Schmerz
Sagt die Angst.
Es ist aussichtslos
Sagt die Einsicht.
Es ist was es ist
Sagt die Liebe.

Es ist lächerlich
Sagt der Stolz.
Es ist leichtsinnig
Sagt die Vorsicht.
Es ist unmöglich
Sagt die Erfahrung.
Es ist was es ist
Sagt die Liebe.

(Erich Fried)



P.S.
Und nicht vergessen: Notausgänge sind vorn!
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29 October 2007 - Salat, Sein und Zeit

Unsere Truppe ist heute morgen zeitverschoben falsch aber dafür raumrichtig eingetrudelt. Der Eine 1/3 x zu früh, die Andere 1/6 y zu spät, die Sekretüse 1/4 z noch später als -1/4 z , Kollege P. 0/0 n überhaupt nicht und der Herr Chef schlussendlich +2xyzn früher als alle Morgenfrühen zusammen. Nur ich war überpünktlich wie immer und das obwohl ich keine Uhr trage. Dies übrigens, damit ich in alle Ewigkeit jung bleibe, also in der Jetzigkeit nicht unjung werde. Aber was für Zeit jetzt eigentlich ist, weiss ich auch nitté. Dafür ist es eh noch zu früh, sozusagen mal so rum gesagt. Vielleicht fällt's mir später ein, also so nie wie nie. Ich müsste da schon eine Münze werfen oder so, oder den Bleistift aufrecht auf ein Blatt Papier halten und der Sonne zurufen: "Schein mal ne Sekunde da drauf hurtigst, Du Sonnenuhr!" - Die Anderen haben ganz ratlos ihre Uhren verglichen, sie gegenseitig ausgetauscht, bis am Ends der Herr Boss eine aus dem Tombolasack, respektive der Salatschüssel herausgefischt hat und dann geraunt hat, es sei jetzt spätestens später als wir alle hier frühestens je denken können könnten, drum müssten wir nun alle doppelt so schnell an die Säcke und zwar früher als früh. Ich habe dann gesagt: "Herr Allmächtiger Chef, Gottes Uhr hat keine Zeiger. Könnten wir nicht gleich, also jetzt, um neun Stunden vorverschieben, dann wäre es dann, also jetzt, 5 Uhr und wir könnten Sechs gerade sein lassen dann um 5!" - Faltig und runzlig meinte der Häuptling: "Ok, alle ab nach Hause in die Pause, ausser Sie, Herr A.!" (Letztwelchiger ich wäre!) "Wir Andern probieren's morgen nochmals, pünktlich um x-1 früh, respektive x-1 spät!", so der Leader weiter. - Muss schon sagen: Schlau isser schon, der Bursche. Und im "Iggsen" war er schon immer stark, vor allems wenn man nicht weiss, was denn nun "Iggs" ist oder sein soll. - Fazit: Ich lüg nie mehr die Wahrheit und heute abend gehe ich in einen Uhrenladen schauen, ob dort die Zeit stille steht.
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27 October 2007 - Fischelnde Herbstzeitlosen

Eine "Herbstzeitlose" ist glaubs eine Blume oder so. Ich bin jetzt zu herbstlich zum googlen, um zu sehen wie sie aussieht, aber der Name gefällt mir wunderbar. Denn dieser m e i n Herbst zieht, dehnt und sehnt sich wirklich ins Zeitlose, ja Ewige, dass es zum Verlieben ist wie Blumenfelder im Frühling kurz vor Sonnenhelle bei Mondfinsternis über Mohnkapseln. Ähnlich heute morgen: Ich war spazieren längs eines Flusses, also auf einem Flusslauflauf sozusagen. Ein Hecht, vier Eglis und acht Forellen schwammen müde und traurig stromabwärts dem Schwarzen Meer von Desperado zu. Ein Goldfisch aber, ein richtig goldiger meine ich jetzt, nicht so ein kitschig orangiger, schwamm stromaufwärts, also in meiner Richtung den Flusslauf rauf. Ja, wir richteten uns gegenseitig nach und ab, der Goldfisch und ich, stromaufwärts unserem unbekannten Quellenmeer von Eldorado zu und hin. - Aber in die Migros musste ich schon noch. Und ja: ich habe einen Goldfisch und Herbstzeitlosen gekauft und sogar mit zeitlosen Goldmünzen bezahlt.
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26 October 2007 - Nebelleben

Eben fallen Sonnenbeamse auf meinen Screen. Ich sehe also praktisch nichts und tipptappe sozusagen im Nebel. Das heisst schlussendlich auf doitsché: Ich fahr Auto im Nebel nach Vorsichtlicht via Rückspiegelsicht. Dabei fällt mir ein, dass das Wort Leben rückwärts gelesen sich Nebel liest. Da zünde ich mir jetzt aber gleich eine Zigi an und beneble mich ganz und gar zu und dicht, wenn schon. Aber schön ist es schon, diesiges Lebennebel. Namaste, Kalishakti!


P.S.
Hab heute Früh das Fenster angehaucht. Da steht doch jetzt plötzlich neben Liebe: Ich...Dich! Ich getrau mich ja gar nicht mehr reinzuhauchen!
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25 October 2007 - Fensterscheibenhauch

Das dauerte ja heute unendliche 30 Sekunden länger als gestern bis es tagte, bis es also so hell wurde, dass man einen schwarzen Kater von einer grauen Maus unterscheiden konnte. Ich hab gelichthupt wie deppes im kalten Auto von wegens mehr Lichteslicht, aber die Dunkle klebte an der Windschutzscheibe wie Pechschwärze. Klar, es hupten plötzlich alle zurück. Ab der 31. Sekunde war dann wirklich ein schönes Lichthupenfeuerwerk und eine Lichterkaskadenkette wie fast schon an Heiligabend vor dem Gschänkliauspacken unterm Christlbaum. - Ansonsten bin ich heute traurig, obwohl der Chef aller Chefs gerade dieses Tags heiter und fröhlich ist wie Mickey Mouse und Popeye. Er hat mir sogar eben Zartbitterschoko angeboten. Ich habe abgewunken und gesagt: "Danke, lieber Häuptling! Ich heutiges bin Spunk! Sie verstehen? Pippi-Langstrumpf-Spunk!" - Der Tanzabend gestern war nämlich so lustig auch nicht, wie ich erträumt hatte. Meine Lieblingspartnerin war nicht da. Wie vom Erdboden verschluckt. So bin ich mir halt selber auf den Füssen rumgetrampelt wie ein Orang und Utan. - Ach, ich hauche jetzt mal die Fensterscheibe an und schreib in das Hauch hinein einfach mal: Liebe.
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24 October 2007 - Tanz auf dem Mittwochsvulkan

Ist ja kaum zum Aushalten heute. Drum gleich was Nettes.

Der Grundschritt. Ausgangsposition: Füsse stehen geschlossen nebeneinander. 1. Mit links einen Schritt nach vorn. 2. Mit rechts ebenfalls nach vorn, so dass die Füsse sich beinahe berühren, jedoch noch nicht aufsetzen, sondern gleich weiter zur rechten Seite führen. Aufsetzen. 3. Linken neben den rechten Fuss ziehen, aber ebenfalls nicht aufsetzen, sondern erst schräg zurückziehen, so dass er hinter dem rechten zum Stehen kommt. Rechts nur die Fussspitze aufsetzen. 4. Mit rechts zurück hinter den linken Fuss. 5. Linken Fuss zurückziehen und vor dem rechten Fuss aufsetzen, so dass sich die Knie überkreuzen. 6. Mit rechts zurück. 7. Den linken Fuss nach hinten links ziehen, so dass er etwa einen Schritt neben dem rechten Fuss steht. Rechts nur die Fussspitze aufsetzen. 8. Rechts heranziehen, so dass die Füsse geschlossen sind. Gezählt wird: lang-lang-lang-lang.
Der "Kick". Ausgangsposition: Die Füsse stehen geschlossen nebeneinander. 1. Linke Fussspitze schnell nach vorn rechts führen, so dass sich die Knie kreuzen, jedoch nicht aufsetzen, sondern etwa zehn Zentimeter über dem Boden halten. 2. Gleich im Anschluss die linke Ferse fast bis auf die Höhe des rechten Knies heben. 3. Das Bein wieder ausstrecken und den Fuss vorn links aufsetzen.


Un beso, Sparringpartnerin!
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23 October 2007 - Der Samichlaus am EM-Finale

Klar, die Nase rinnt jetzt halt morgens in der Früh. Da half es nichts, dass ich heute mit einer orangen Sonnebrille raus bin in die Dunkle, um ein bisschen den Nebel zu färben hier an der Copacabana von Zombieland. Hätt wohl besser ein Taschentuch mitgenommen. Ich hatte zwar da gestern abend noch einen Knoten reingemacht, um den Taschentuchknoten, also das Taschentuch, nicht zu vergessen und so. Zum Glück hat mir dann eine nette Dame im Bus ihr Tempotuch gegeben, nachdem ich es ihr vorher vom Boden aufgelesen hatte. Und ja: mein Caban sieht ja noch schwärzer aus als im letzten Winter. Ich meine, der sieht fast so schwarz aus wie vom Schmutzli getragen und zwar einen verregneten Sommer lang. - Nun, ich sag's mal so: Wenn die Dekoratösen nicht straks die Weihnachtskugeln und Christbäume aus den Schaufenstern schleunigst zurück in die Kartons packen, dann ziehe ich mir Morgen ein Fasnachtskostüm an, fress den ganzen Tag Osterhasen, spiel gleich das EM-Finale vom nächsten Juni gegen mich selber und gewinne beim Penaltyschiessen zu Null gegen den Samichlaus.
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22 October 2007 - Montag, Max und Moritz

Heute habe ich den ganzen Tag darüber nachgedacht, wer denn nun von Max der Moritz ist und von Moritz der Max. Eins ist sicher: bis um Mittag war ich der Moritz. Von da an der Max. Ich hoffe bloss, dass ich heute Abend nicht als der Moritz einschlafe und Morgen als der Max aufwache. Also, zwischen den Zeilen steht hier: Montag! Oder noch genauer: "Aber wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe!"
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21 October 2007 - Alpenäquatorblues

Ach, ich bin immer bloss nur hier. Wie ein kateriger Esel am Eselsberg oder ein schwarzkohliger Ikarusbuddah unterm Dörrbaum. Heute mehr denn je und erst noch für klamme 5 Stutz und knappe 30 Minuten, eingeklemmt in einem miefigen Internetpoint zwischen Brabäng, Abdullah und Mustafa, auf der Durchreise zwischen Hierdroben und Dortdrunten. Und heute ist sowas von Sonntag von der Sorte Uuhhaahhwäähh. Aber wenn das Gipfeli des Kap der Guten Hoffnung mit dem Croissant des Monte Rosa am Äquator zusammenknallen, dann küssen sich der Löwe von Tokkotikko und die Gazzelle aus Djambolele.

 

P.S.

Hier hat's noch Platz für 20 Räppli:

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20 October 2007 - Der Hintern vons Ganze von Nirgends

Letzthin hat mir eine Freundin ein Buch geschenkt, weil sie meinte, mein Hirn sei in jüngster Zeit so matschig und musig. Da hat sie wohl Recht, irgendwie. Ich stehe tatsächlich manchmal am Bankschalter und sage: "Grüezi, es Marlboro Rot, bitte!" Andererseits sage ich der Kioskdamse: "Cashflow and catchdrive with friendly shareholder volatility downsized takeover, please!" Da ist es mir natürlich schon klar, dass das s o nicht weitergehen kann in dieser Tonart, eh noch ohne Violinschlüssel und Schalmeien. Nun, bei einem gemütlichen Roten habe ich mich also hingelegt und angefangen zu lesen. Weingeist, Papiergeist und Poltergeist am Abend sozusagen. Da stand doch gleich zu Beginn des Romänchens Sowasiges wie folgendes: "Auf ihrem Hinterteil stand der Oberkörper wie auf einem gemauerten Piedestal. Sie agierte gleichsam auf der Basis eines von ihrem Körper unabhängigen Hinterteils". Zuerst habe ich gedacht: ist das jetzt eine Übersetzung aus einer murxtoten Sprache oder eine Sprache vielleicht, die ich gar nicht kenne oder ist es möglicherweise eine Rückübersetzung in ein Deutsch, das es noch gar nicht gibt, also brandneues und ofenfrisches Deutsch von gleich Morgen am Kiosk, rechtschreibimprägniert sozusagen. Oder gar: will mir die gute Freundin durch die Blume des Büchles Etwasiges sagen in Richtung Softicecreamerotics oder so? Kurz: je öfter ich den Satz las, umso öfter musste ich zum Glas greifen und zwar so sehr immer öfter, dass ich am Ende, also nicht des Buches meine ich jetzt, sondern am Ende m e i n e r Sprache und m e i n e r Welt, direktemang von der Flasche trank, also soff. Irgendwie war ich dann halt doch so verzweifelt, dass ich der Buchfreundin angerufen habe und ihr geklagt habe, mein Hirn sei nun definitiv eimerig und kirre. Was antwortete da die "Schöne Helene"? Wortlaut, mitstenographiert: "Komme eben aus der Dusche, mein Lieber. Bin in Eile, weisst? Mein Hinterteil steht auf meinem Oberkörper wie auf einem gemauerten Piedestal. Ich agiere gleichsam auf der Basis eines von meinem Körper unabhängigen Hinterteils". - Ja, ich hatte noch eine zweite Flasche!


P.S.
Für alle todesmutigen Interessenten: Martin Mosebach. Der Mond und das Mädchen. Roman. Carl Hanser Verlag. München 2007. 191 Seiten. Euro 17.90.

Ehrenwort: Ich hab beim Nachnamen des Autors an nichts gedacht. Und nochmals Ehrenwort: Ich werd das Ding nicht fertiglesen. Ich will doch nicht zum Alki werden, wegen diesem Mösebach da...!
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19 October 2007 - Musi für eine Kollegin

Eigentlich wollte ich jetzt hier einen Witz erzählen, aber das geht gar nicht, wie ich witzigerweise merke, denn heute bin i c h ein Witz. So klar und einfach, dass es beinahe wohltuend ist. Aber schön ist es schon heute, denn ich lächle wie ein Idiot vor mich hin nach DIN A4 und freue mich wie ein Verliebter nach DIN A3 weil heute Freitag ist. Ich habe zwar nicht frei, aber der Chef ist nicht da, dieser Kater. Also tanzen wir Mäuseriche hier Ramba und Zamba. Der Katermann hält übrigens in Genf einen Vortrag an so einem depperten Kongress. Ja, das "paper" musste ich ihm zusammenbasteln und habe ihm da hinein auch ein paar Sätzchen als Zückerchen reingetürkt. Das wird heidenlustig sein, wenn der liest und über meine Petarden stolpert: "I am a Depp!", "S., I love you!" oder "I am an impotent Schwuchtl!" - Also, theoretisch hätt ich gar nicht kommen brauchen heute nach DIN A2, praktisch aber: ich muss. Vor allem damit ich nächsten Montag nicht eine Klage am Hals habe nach DIN A6. Und wer will schon sowas? Dann doch lieber, wennschon, DIN A0. Das Schönste aber nun: ich kann jetzt endlich wieder vollume Volume "Musi anmachen", wie eine liebe Kollegin früher immer sagte und leider nicht mehr da ist. Mensch, wie ich d i e vermisse, sowas von Schrecklich. Also, Musi für die Kollegin. Ich halt auch das Radio ausm Fenster für Dich!



P.S. Wieso fragt hier Niemand nach Kollege P.?
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18 October 2007 - Nein, N und Ende

Gut, hier schliesst der Tag und wahrscheinlich werde ich wieder der Letzte sein und das Licht ausmachen. Ja, Licht. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, dieses Wort. Denn dunkel bis stockdunkel war's heute im Angesichte des mächtigen Chefs. Der Tag hätte genausogut von Donnerstag auf "Neintag" umgetauft werden können. "Ist gut so?" - "Nein!" - "Sind Sie zfride mit em Herr Z.?" - "Njet!" - "Isch Ihres Date scho gfixt für nöchscht Mittwoch?" - "No!" - "Schniposa?" - "Noouu!" - "Lohnerhöhung?" - "Nie!" Da war James Bond als "Dr.No" ein Chorknabe gegen. Also, "N" ist wirklich ein toller Buchstabe, muss schon sagen. Drum schreib ich für "Ende" einfach "N".
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17 October 2007 - Honig und Artischocke

Wie heute vielleicht Mittwoch ist, also immer sicher genau mit den gleichen Leuten um genau die gleiche Zeit in der genau gleichen Cafeteria mit dem noch genaueren gleichen Kaffeebecher vor sich in der genäuesten Kaffepause, so war gestern eindeutig genau und bestimmt genauer Dienstag und zwar Dienstag Abend. Der Beweis ist sogar mathematisch und wetterfest: zwei blaue und wache Augen, Rosenduft, dunkles Haar, schöne Lippen, "nude gloss", liebe und lustige Worte, Zärtlichkeit und Träne, schicker schwarzer Mantel, Mercedesaura in trance, eine Umarmung, ein Winkhandkuss vor dem Abbiegen nach links. Vor lauter Honig gestern habe ich gar keinen Zucker rein getan eben in meinen Kaffee. Sowas von Artischocke zum Dreinbeissen. Und heute früh habe ich wirklich 21 Minuten lang "20 Minuten" gelesen, bloss um Deinen Namen zu finden. Danke, liebe Freundin!
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16 October 2007 - Nassrasur mit liegender Acht

Heute habe ich beim Rasieren ein bisschen danebengehauen, weil ich habe gleichzeitig mit der linken Hand meiner Freundin ein SMS geschrieben. Meine Freundin hat auch gleich zurückgesimst und gemerkt, dass ich mich am rasieren bin. "Kiss and Smile!" stand auf dem Display. Ja, alles für Dich! Ich tu's gleich nochmal, meine Liebe. Aber der Rasierschaum riecht nach Dir. Kein Wunder: Es ist ja Deiner! Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, 1+1=2 und die "liegende Acht" duftet nach "Crabtree & Roses".
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15 October 2007 - Kirschmondätsches

Das stand ja jetzt gar nicht in "20 Minuten", dass heute die Sonne rauskommt und vor allem stand nicht drin, dass Kollege P. noch schlauer ist als letzten Freitag, weil der ist gar nicht gekommen dieses Montags. Nicht mal der Chef hat's gemerkt. Nur ich, was eindeutig für meine Deppigkeit spricht. Komisch ist es schon, denke ich, dass der Tag des Mondes so heisst, weil den sieht man ja gar nicht, vor allem nachts wenn man schläft, so er denn scheinen sollte, dieser Bengel. Und dass der uns immer die gleiche Seite zukehrt, also die Hinterseite, sprich: den Hintern, na wenn das kein göttlicher Kalauer ist. Dafür bin ich liebesschwippsed, sowas von ätsches, dass ich jetzt gleich in die Migros geh, Kirschen kaufe und sie auf die nackten Baumäste da draussen hänge. Und wenn ich schon dabei bin: auch eine Monddiscokugel mit Vorder- und Hinterteil.
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14 October 2007 - Glitzerstaub und Juckreiz

Mich hat's heute morgen immer so gejuckt noch bevor ich mich kratzen konnte. Genauer: ich kratzte mich die ganze Zeit am Kopf und wartete bis es mich am Knie juckte. Aber eigentlich wollte ich etwas ganz anderes sagen. Als Liebesbeweis für meine weit wegge Freundin poste ich ein Gedicht, nur um zu sagen: "Liebes, hör mal: Ich pubbe da nicht rum abends und sauf da auch nicht ab in irgendwelchen Spelunken. Ich mach auch nicht rum mit Blondinen, Brünetten und Roxetten. Ich spiel nur Schach mit meinem Mönchsfreund und lese auch wirklich nur Liebesgedichte mit einer Zwiebel unter der Nase. Ok?" Gut, ich weiss: Das reicht nicht, ist ja ein Witz wie Zahnpasta rückwärts. Aber ich habe meinem Mönchsfreund gestern die Dame geklaut mit einem Bauern. Wenn das kein Bauerntrick war. Dafür meinte die Schwester des Mönchsfreundes, die Nonne ist: "Der Mann führt die Frau wohin s i e ihn führt!" Indianerehrenwort: Ab morgen gehe ich wieder auf die Kinderuni!

 

Oktobernacht

Sessel, bring mir einen Gast.

Tisch, bring mir ein fröhliches Mahl.

Lampe, zeig mir ein freundliches Gesicht,

Nicht mich im Spiegel. Spiegel,  dreh dich zur Wand.

Fenster, geh auf in ein wärmeres Land.

Koffer, nimm mich bei der Hand und flieg mich nach Ägypten.

Telefonvogel, sing für mich.

Oder bring mir einen kellertiefen Winterschlaf, Bett.

(Jandl)

 

P.S. Ich glaub, der heisst noch Irgendwas mit Vornamen.

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